2. Die erste Nachtfahrt!

Ein Beitrag geschrieben von Katja:

10.-11.08.23 Scheveningen – Calais

Gegen 0500 klingelt der Wecker – aufstehen. Das Segelboot, was sich am vorabend zu uns ins Päckchen gelegt hat, fährt gerade weg.
0615 schmeißen wir die Leinen los und fahren auf die Nordsee. Heute ist der erste Tag der Allianz Sailing World Championship hier in Scheveningen/Den Haag. Doch jetzt beim Sonnenaufgang ist hier noch nicht viel los – gut für uns.
Unser Ziel ist Seebrügge in Belgien. Das sind 62sm. Wenns gut läuft, fahren wir eventuell durch die Nacht noch weiter bis Calais. Aber das entscheiden wir später.
Der Wind kommt aus WNW mit 8kn. Wir setzen das Großsegel und holen die Genua (Vorsegel) raus. Der Motor läuft mit. Da wir vor dem Wind wegfahren, bleibt von den 8 kn Wind nicht mehr viel übrig. Wir haben 1,5kn Gegenstrom und machen ca 3,5 kn Fahrt durchs Wasser.

Gegen 1015 liegt das Fahrwasser von Rotterdam vor uns. Wir bergen die Genua und fahren nur mit dem Großsegel unter Motor weiter. Es ist nicht viel los. Wir lassen 2 Containerschiffe von Rotterdam kommend durch und kreuzen dann das Fahrwasser. Das war einfacher als erwartet.

Gegen 1530 ist Seebrügge in Sicht. Inszwischen haben wir den Strom mit uns und machen 6,5kn Fahrt über Grund. Der Wind hat noch mehr nachgelassen, sodass wir auch das Großsegel runterholen. Wir entscheiden uns dazu die Nacht zufahren. Das sind dann noch 72 weitere Seemeilen bis Calais. Wir tanken noch 2x 20L Diesel nach. Das war unsere Reserve – sollte aber dicke reichen.

Um 1730 gibts Essen – Chilli sin carne.
Von um 2100 bis 0600 haben wir Schichten eingeteilt. Jede/jeder hat 3h Wache, 3h Bereitschaft und 3h frei.
Die Sonne geht gegen 2130 unter. Richtig dunkel ist es aber erst gegen 2245. Wir haben komischerweise immernoch Strom mit uns. Zum Schichtwechsel um 0000 entscheiden wir uns dazu etwas langsamer zu fahren, damit wir nicht im Dunkeln schon ankommen. Die Nacht bleibt ruhig.
Gegen 0530 steuern wir das Fahrwasser von Calais an. Hier ist einiges an Fährverkehr unterwegs, aber dank der Dämmerung fällt das Navigieren einfacher. Um 0610 machen wir an einer Ankerboje vor dem Hafen fest. Der Hafen liegt hinter einer Schleuse. Nun warten wir bis die Schleuse um 0814 uns reinlässt und machen um 0820 am Gästeschlengel fest – 118sm geschafft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert